Samstag, 30. November 2013

Advent – der erste Streich!

Es werde Licht!

Die, die zur Adventszeit etwas Ruhe und Muße finden und sich auf analoge Handarbeit besinnen, kriegen wie schon im letzten Jahr etwas zu tun! Unser Adventsbasteln in vier Teilen beginnt zum 1. Advent mit einer brandheißen Sache: Teelicht-Banderolen! Eigentlich sind diese Teile ein alter und simpler Hut für das flammende Leuchtmittel, aber das Resultat ist prickelnd und erzeugt eine herzerwärmende Stimmung! 

Blatt 2.

Blatt 1.

Zur Herstellung einfach die hier dargestellten Grafiken via rechtsgeklicktem Grafik anzeigen und Grafik speichern unter aus der Fischplan-Blogseite saugen und auf gutem Transparenz-Papier ausdrucken. Dann entlang der Markierungen ausschneiden, rollend zu einem Zylinder vorformen und dann entweder mit einem transparenten Klebeband an der Klebestelle fixieren und dann um ein brennendes Teelicht drapieren. 
Bei gedimmten Umgebungslicht kann sich der erschöpfte Bastler dann entspannt zurücklehnen, ein oder zwei Plätzchen verkosten und ein Tässchen Glühwein schlürfen – denn: Lassen Sie nie offenes Feuer unbeaufsichtigt! Es besteht Brandgefahr!


(S.V. & D.P.)

Freitag, 29. November 2013

Es ist bald wieder soweit…

Horcht, was kommt von draußen rein?

Der Advent dräut mit mächtig forschem Schritt und bringt Kälte mit! Und bevor es hier weiter geht mit weiteren albernen Reimen, die zu nichts führen, poste ich lieber Motive eines alternativen Gestaltungskonzepts für einen Kalender des Jahres 2014, der wegen seiner Anzüglichkeiten und Farblosigkeit in dieser Form nur an sehr erlesene Personen weitergereicht werden wird. Ich habe für dieses farblose Machwerk eine Vielzahl von teils uralten Skizzen verarbeitet und auf eine scharf kontrastierte Linie gebracht, um maximale Wirkung zu erzielen – die Hosen sollten an bleiben, aber das Herz könnte warm werden...

Warnhinweise wegen möglicher Jugendschutzverletzung müssen sich wieder lohnen!

Für alle anderen Interessenten gilt weiterhin das Angebot, den ganz offiziellen, sehr bunten, unglaublich schönen und einfach wunderbaren Planfisch-Kalender 2014 käuflich zu erwerben!
Interessenten klicken hier: http://www.fischplan.blogspot.de/2013/10/kahle-wande.html

(D.P.)

Dienstag, 19. November 2013

Ins Dunkle hinein...

Star Trek Into Darkness – oder: Kronos schreibt man mit 'Qu'...!

Ich habe es getan! Ich habe mir den letzten Star Trek-Kinofilm angesehen. Auf DVD. Ganz oldschoolig in 2D – kaum zu fassen!? Jedwede Erwartungshaltung versuchte ich ja im Vornherein gedämpft zu halten, um mir ein möglichst objektives Bild vom bewegten Bild machen zu können.
Doch der Reihe nach: Gewappnet mit etwas Knabberkram, süß brausendem Gesöff und etwas Aufregung schob ich den geliehenen runden Silberling in den Schacht des Laufwerks und ließ mich mitnehmen auf eine weitere Reise ins renovierte, neuaufgelegte Star-Trek-Universum – Home-Cinema-Feeling 2.0! Eins vorweg: Früher war mehr Lametta...äh, Extras...! Warum wird bei so vielen DVD-Veröffentlichungen so mit Extras gespart, die dem Blueray-Player-Besitzer dem entgegen nur so massereich und ungezügelt ins Rektum geschoben werden? Ein Schelm, wer Böses oder an Verkaufsförderung dabei denkt.

Hinweise auf zweidimensionale Denkstrukturen...!?

Doch zurück zum Thema...
Wie oben schon erwähnt, versuchte ich mich mit Vorverurteilungen zurückzuhalten und mich unvoreingenommen mit diesem Film zu befassen. Und ja, ich wurde unter dieser Voraussetzung sehr gut unterhalten. Denn lässt man alles beiseite, was man bisher zum Thema Star Trek konsumiert hatte, bekommt man einen temporeichen, spannenden und vor allem nett anzusehenden Film zu sehen. Schaltet man als früh und stark Startrekgeschädigter jedoch den Gedächtnis- und Erfahrungsfilter ein, dann kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, daß das Gesehene eher Star Wars oder was anderes war – eben nur nicht Star Trek...
Der Raum ist eh gekrümmt...

Bösewichtel!
Optisch wird jedenfalls ein Effektfeuerwerk abgefeuert, wie man es sonst eben nur aus Star Wars kannte – ohne Rücksicht auf Verluste für die Sinne des Betrachters. Größer, schneller, schriller und lauter scheint die Devise gelautet zu haben, als es an die Umsetzung des für meinen Geschmack allzu konstruierten Drehbuchs ging. Zentral ist bei all dem Trubel der Gegenspieler – denn dieser ist Dreh- und Angelpunkt der Handlung. Schon im Vorfeld munkelten Gerüchte durch die einschlägigen Portale, daß es wohl auf Khan Noonian Singh als Schurken herauslaufen würde, da dieser ja der beliebteste der Gegenspieler aus früheren, gemächlicheren ST-Zeiten war. Und Khaaaaaaaaaaan! ist tatsächlich der Hauptbösewicht des Films geworden. Aber warum ist der plötzlich kein Inder mehr? Nicht daß Ricardo Montalban Inder gewesen wäre – aber er machte zumindest den entsprechenden Eindruck und gab dem genetisch verbesserten, zwischendurch eingefrorenen, zufällig aufgetauten Kriegstreiber zumindest äußerlich die finster-zwielichtige Miene vom Subkontinent. Benedict Cumberbatch dagegen spielt herrlich reduziert und man nimmt ihm durchaus die Rolle des machtgeilen Rachegetriebenen ab, wenn er nur nicht Khaaaaaaaaan! sein würde. Hätte er nicht weiter dieser Allerwelts-John Harrison bleiben können? Das Böse ansich ist doch vielmals viel banaler, als man es sich vorstellen könnte. Seine Auftraggeber scheinen (ich spekuliere mal ordentlich) also einen schauerlichen Faible für kosmetische Korrekturen gehabt zu haben, was hier und gleich schon auf die vielen "Inkonsistenzen" verweisen soll, die dem urigen Star-Trek-Fan bitter aufstoßen:
Khaaaaaaaaaaaan! war doch Inder? Warum sieht der dann so britisch aus? Warum ist sein Charakter so anders, als der, der in der alten Serie aus der schrottreifen Botany Bay geholt wurde? Wie kann ein 200 Jahre schockgefrorener Stinkstiefel in der Lage sein, ein technologisch so fortschrittliches Riesenraumschiff zu konstruieren? Fragen über Fragen – und da stellen sich (leider) noch mehr...
Persönlich empfand ich den durchtriebenen Admiral Marcus als den wahren und besseren Gegenspieler der durchgestylten Enterprise-Besatzung – auch wenn der ein recht kopfschmerzhaftes Ende fand. Denn dieser Feind kam aus den eigenen Reihen: ein angesehenes Mitglied der uniformierten Gesellschaft mit Hang zum Größenwahn und pessimistisch-strategischem Denken. Betrachtet man diese Figur näher, fragt man sich irgendwann wirklich, warum Khaaaaaaan! unbedingt mit in die Story gefriemelt werden musste. Wollte man krampfhaft einen Verweis auf die Original-Serie einbauen? Wollte man die Fans verzücken? Traute man einer guten Idee nicht über den Weg? Fragen über Fragen – was ein chronisches Bild ist für diesen Film, sobald man ihn im Gesamtkontext aller bisherigen Star-Trek-Serien/-Filme betrachtet. Als vorläufiges Fazit bleibt der Eindruck, daß alles so wirkt, als hätte man alles passend gezogen, gepresst und gezwungen, damit es nur irgendwie passt und niemand zu sehr enttäuscht wird.

Hinweisschild: Hinweisschilder beachten!

Es wurden wiederholt Handlungen vollzogen...
Schaut man sich als Laie alle Star-Trek-Filme an, wird man sich des Eindrucks nicht erwehren können, daß in dieser schillernden Zukunft wohl akuter Personal- und Materialmangel herrschen muss. Irgendwas großes, böses, bedrohliches oder absurdes passiert und es gibt immer nur die jeweilige Enterprise, die mit ihrer situationsbedingt omnipotenten Besatzung alles wieder richtet. Die anderen Schiffe und Besatzungen der Sternenflotte scheinen entweder inkompetent, beurlaubt, reparaturbedürftig oder einfach woanders zu sein. Nur die Enterprise ist (mal wieder) das einzige Schiff der großen Flotte, was verfügbar ist – wie absurd. Und als ob dieser Vorzugsbonus auf frickelige Missionen nicht genügen würde, geht auch die kompromitierte Besatzung mit auf die gefährliche Reise, die bis zur klingonischen Heimatwelt und zurück bis hinter den Mond und in die Erdatmosphäre führt...noch absurder.
Ohne mich hier über die Handlung en Detail auszulassen, wende ich mich gleich den in meinen Augen allergrößten Blödsinnigkeiten in diesem Film zu und beginne am Anfang: die Enterprise unter Wasser...

Das muss das Boot abkönnen...

Rostfreier Stahl und andere Fragen.
Die Enterprise unter Wasser – ein schlechter Scherz, bei dem mir das Salzwasser das Lachen ersäuft. Wollte man nur Effekte heischend das Publikum verblüffen? Oder selbiges für dumm verkaufen? Mit langjähriger Sehpraxis aller Serien und Filme stellt sich gleich zu Filmbeginn die Frage, warum parken die ihr schickes Raumschiff unter Wasser? Hätte bei der primitiven Bevölkerung des eingangs gezeigten Planeten nicht ein üblicher Standardorbit gereicht? Bestand tatsächlich ein Zwang für die Nutzung der quietscheengen Badeanzüge? Setzen die bei Seewasserkontakt keinen Rost an? Und was ist die maximale Tauchtiefe eines Raumschiffs? Können Uboote fliegen?
Zieht man das sehr durchdachte Original-Konzept der allerersten Enterprise zu Rate, wird einem erstmal bewusst, welcher Irrsinn allein in den ersten 10 Minuten des Streifens herrscht. Die Enterprise war aus filmtechnischen (finanziellen) Gründen nie dafür gedacht, jede Woche auf einem anderen Planeten zu landen, geschweige denn Tauchgänge zu absolvieren. Für Landungen auf fremden Welten gab es die Idee des Transporters und zur Not eben das Konzept der Raumfähre, die den Landungstrupp ans Ziel bringen sollte. Und nur, weil man es dank modernster Computertechnik heute visualsieren kann, muss es doch nicht bedeuten, daß man dieses riesige, fragil wirkende Gebilde wie ein Jagdflugzeug durch die Luft wirbeln lässt?!
Vergleicht man unter diesen Voraussetzungen die konzeptuellen Herangehensweisen, beschleicht einen zunehmend der Gedanke, daß man tatsächlich alles so drehen und wenden wollte, daß ein Fehlverhalten seitens Kirk die Folge sein musste, als er tösend seine Enterprise auftauchen ließ um den glatten Spock zu helfen – der originalen Crew wäre das unter Verwendung des Standardorbits und Transporters nicht passiert!? 
Ein anderes auch für den Laien auffälliges Manko ist die Wiederholung von Effektszenarien, gemäß dem Motto "Was einmal gewirkt hat, wirkt nochmal". Schon in dem ST-Film von 2009 gab es Szenen, in denen handlungsbedingt mit Raumanzügen durchs All geflogen wurde und Szenen, in denen Teile des Personals nach Feindeinwirkung durch die geschlagenen Hüllenbrüche ins All geblasen wurden, um dort elendig zu verrecken. Selbige Szenarien finden sich nun auch wieder, nur in anderer Form. Ist denen nix mehr eingefallen? Braucht es das wirklich? Ich könnte die Liste meiner Einwände beliebig fortsetzen und mich hineinsteigern in die absurden Ideen, die alles, was bisher Star Trek war, ignorieren – und komme zu dem Standpunkt, daß die beiden letzten Filme nur eins sind: etwas Eigenständiges, nur losgelöst von dem zu betrachten, was man kannte – ansonsten macht das keinen Sinn.

Sendepause.

Kommt da noch was?
Star Trek lebte meiner Meinung nach stets von dem, was vor knapp 50 Jahren fürs Fernsehen geschaffen wurde. Und Star Trek gehört für mich nur bedingt auf die große Leinwand, sondern sollte wieder einen Platz haben im Fernsehen, um dort auch wieder eine, der Science-Fiction eigene, gesellschaftskritische Komponente zu entfalten, wie es früher mal war. Wünschenswert wäre darüber hinaus, daß es mal andere Facetten einer möglichen Zukunft zeigt, die nicht beherrscht wird von effektheischenden Szenarien sondern von einer intelligenteren und subtileren Herangehensweise an große Themen.

(D.P.)

P.S.: Das sollen Klingonen gewesen sein...?

Donnerstag, 7. November 2013

Planfisch-Kalender 2014: Making of. [12]

Januar: Wintermärchen
Der Winter unserer Zufriedenheit...
Als Herbst- und Winterkind freu ich mich immer sehr über die kalte Jahreszeit. Schnee und Eis, Kälte und Weiß – herrlich!
Und wie jeden Winter jage ich nach schönen neuen Motiven von Winterimpressionen: ob Details, Texturen oder klassische Großaufnahme – der Winter hat viele Gesichter. Ein anderer gemütlicher Aspekt der Winterzeit ist die Verlangsamung des Alltags. Wenn es still wird, die Straßen in pulvriges Weiß getaucht sind und nichts mehr geht, wird es nicht nur Zeit für heimelige Gefühle, sondern auch Zeit warm eingepackt auf Motivjagd zu gehen.
Und bevor es zu idyllisch wird, zurück zum Januar-Bild, das unsere Making-of-Beitragsserie abschließen soll:
Das Ursprungsbild dieses Motivs zeigt eine Schneeschicht, die schon leicht gefroren war. Dieses Bild habe ich nach längerem Schneefall im letzten Jahr aufgenommen, als mein Wohnzimmerfenster immer mehr zuschneite. Durch die Fensterscheibe konnte man die Schicht mit seinen filigranen und schimmernden Schnee- und Eisflocken sehr gut betrachten und mit der Kamera festhalten. Basierend auf dieser Aufnahme, die fast schon wie eine reale Winterlandschaft aussieht, habe ich weitere auf winterlich getrimmte grafische und fotografische Elemente einfließen lassen. Blickfang ist natürlich die nackte, zum Himmel aufblickende Frau. Wartet sie auf den Winter? Wartet sie darauf, er geht vorbei? Oder ist sie selbst zum Winter geworden? Es rieselt der Schnee...
Um diese heißkalte Weiblichkeit noch entrückter zu machen, verlieh ich ihr Flügel und ließ kahle Äste, Zweige und Gesträuch aus ihrem Körper wachsen. Das macht sie zu einer Winterfee, einer Märchenfigur, einer fernen, schemenhaften Gestalt, die weder Stiefel, Pulli oder Mütze braucht.

(S.V.)

Samstag, 2. November 2013

Planfisch-Kalender 2014: Making of. [11]

Februar: Vernissage noir.
Weibs-Bilder...

Es wird etwas morbide im Februar: Eine bleiche weibliche Gestalt, marode Tapete und seltsame Bilder an der Wand. Da kein Planfisch-Kalender ohne Handgezeichnetes von mir auskommen soll – soviel Eigenlob muss sein – prangt im Februar eine Zusammenstellung verschiedener Skizzenzeichnungen auf dem Kalenderblatt.
Zeichnen schult die Hand, fördert das Können, gleicht überhitzte Gemüter aus und lässt mich nur schwer wieder los, sobald ich damit angefangen habe. Früher lächelte ich in damals häufigen Anflügen jugendlicher Überheblichkeit immer über die mahnenden Worte, daß eine gute Skizze schon die halbe Arbeit ist und Gestaltungsprozesse ungemein beschleunigt. Heute weiß ich: das stimmt. Neben dem, was ich hochoffiziell mit Planfisch fabriziere, schwinge ich auch gern für mich im stillen Kämmerlein eine Anzahl überwiegend schwarztintiger Zeichenstifte und fülle seit ein paar Jahren Skizzenbücher – danke S.V. für diese praktische Alternative zur losen Blättersammlung vergangener Tage!
Wie oben abgebildet basiert das Februar-Bild auf Entwurfszeichnungen, die ich relativ zu anderen Skribbeleien detailreicher ausgeführt hatte und die in Richtung Vereinfachung des bisherigen Stils gehen – weg vom überladenen, bis in die letzte Ecke ausgefeilten Bild, hin zu einer etwas essenzielleren Darstellungsweise. Warum also nicht den nächsten Schritt tun und diese Bilder einer Bearbeitung zu unterziehen? So scannte ich die Skizzen ein, bereinigte Fehler, ergänzte via Photoshop Strukturen und Texturen, befreite die Figuren vom Hintergrund und packte sie in einen gemeinsamen Kontext, der unter dem gestelzt frankophonen Titel mit "Vernissage noir" gut zusammengefasst scheint. Wenn schon eine Ausstellung meiner privaten Machwerke wegen Zweifeln am eigenen Können, der Unlust mich erklären zu müssen und passender Gelegenheit auf sich warten lässt, dann nutze ich eben diesen eher symbolischen Weg, einen Einblick in mein Schaffen zu bieten.

(D.P.)