Dienstag, 9. Juli 2013

GLOBAL SPACE ODYSSEY 2013

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Mein Leipzig koof ick mir...?!
"Hurra! Gewonnen!" So, oder so ähnlich schallte es im zweiten Quartal des Jahres durchs Planfisch-Aquarium. Wir hatten beim diesjährigen Grafik-Wettbewerb der Global Space Odyssey Leipzig spontan mitgemacht und nach Online-Abstimmung mit einem der von uns eingereichten Plakatgestaltungen gewonnen. Das Motto "Mein Leipzig koof ick mir!" wirkte dabei nach erstem, zweiten und dritten Lesen so provokant, daß wir uns eigenmächtigerweise (sorry...) dazu hingerissen fühlten, diesen dialektgefärbten Slogan einfach wieder ins Hochdeutsche zu übertragen. Nachdem wir aber den Abstimmungssieg in der virtuellen Tasche hatten, änderten wir – die provokative Absicht hinter dem Fremddialekt verstehend – den Slogan wieder ins Berlinernde um...aua! Aber die wichtigen Anliegen der diesjährigen GSO bedürfen einer solchen Aufwiegelei.
Ohne an dieser Stelle näher auf die hehren Ziele der GSO eingehen zu wollen – wer googlen kann, ist im Vorteil – nur soviel: es geht prinzipiell jede Leipzigerin und jeden Leipziger was an! Die groben Stichworte lauten: Ausverkauf, Gentrifizierung, GEMA-Gebührenordnung, Stadtentwicklung, Mitbestimmung und Beteiligung. Mehr dazu unter den ganz unten aufgeführten Links...

Der kleine D. möchte von der Spielwiese abgeholt werden...
Wie es bei gewonnenen Sachen so ist, existieren immer zwei Seiten der Medaille. Es ist schön, sich typografisch/gestalterisch endlich mal "austoben" zu können; man muss dieses Toben aber auch vor Kritikern vertreten können und an die geneigten GSO-Organisatoren bringen können. In der Küche, wie auch bei so einem Auftrag, kann es passieren, daß zu viele Köche am Herd den Brei durch Kompetenzgerangel verderben – es sei denn, man schaltet einen Katalysator zwischen, der die einzelnen Meinungen kanalisiert, filtert, aufbereitet, weiterleitet und bei Differenzen versucht puffernd zu vermitteln (*). 
Über Kunst lässt sich bekanntlich vortrefflich streiten – über Kreativität im Allgemeinen, Grafikdesignideen im Speziellen und Illustrationsmethoden sowie Typografie im Besonderen auch. Und obwohl es (möglicherweise vor Allem subjektiv) empfundene Schwierigkeiten und Meinungsschwierigkeiten gab, ist alles zu einem guten Ende gekommen. Alle und jeden zufrieden zu stellen, ist zwar sowieso unmöglich, aber das Ergebnis kann sich als optimaler Kompromiss sehen lassen und wir können stolz sein, (fast) alle Vorstellungen verwirklicht zu haben...! Und an diesem Punkt nochmals: Hurra! Gewonnen!



Hyper! Hyper! Hyper!
Zugegebenerweise muss an dieser Stelle mal erwähnt sein, daß die Global Space Odyssey als jährlich stattfindende (Groß-)Veranstaltung an uns bisher scheinbar spurlos vorbei gegangen ist. Zwar hängt an der einen oder anderen Stelle noch ein längst verblichenes Plakat aus vergangenen Jahren, aber wirklich im Fokus hatten wir dieses Großereignis der buntgefächerten Leipziger Clubszene nie. Ebenso erwähnt werden müsste dann ehrlicherweise auch, daß wir erst nach Wettbewerbsgewinn in vollem Umfang realisierten, welche Musikszene hier Zielgruppe sein sollte. So viele Aschekübel, wie nachträglich auf unsere Häupter gehören, gibt es seit weitestgehender Abstellung der Kohlebefeuerung nicht mehr, um diese noch reueanmahnend ausschütten zu können...
Und da kohlenaschestaubige Köpfe nicht Thema dieser Ausführungen sind, wieder zurück zum Wichtigen: Nach eingehender Recherche noch eingehenderer "technoid-elektronischer" Szenegestaltungen, entschieden wir uns für einen industriell-mechanischen, technologischen und kontrastreichen Stil in entfernter Anlehnung an die improvisierte Optik eines alten B-Movie-Filmplakats und der genauso improvisierten Anmutung der Techno-Subkultur der frühen bzw. mittleren Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts – verdammt lang her mittlerweile!?
Wer braucht schon Farben?


B-Movie trifft auf Bauplan trifft auf Kontrastprogramm. 
Das relativ verspielte, bunte Euromünzen-Ufo-Plakat diente dabei als Aufhänger und Basis, dem gegenüberstehend dann die auf den ersten Blick eher von schwarz-weißer Nüchternheit getragenen Gestaltungen der restlichen Drucksachen entworfen wurden. Als sich wiederholendes Element dienen die drei schon vom Plakat bekannten Euro-UFOs – entweder farbig oder Schwarz-Weiß sowie flächige, teils abstrahierende Vektorgrafiken zur Vervollständigung des Gesamtkonzepts. Die Wiederholung von grafischen Einzelbestandteilen (und das variierende Spiel damit) als Gestaltungsmittel ist von besonderer Güte: entweder läuft man Gefahr, in Gleichförmigkeit zu versinken und den Betrachter zu langweilen, oder man schafft es, eine penetrant-plakative Spannung aufzubauen, die den Druckerzeugnissen eine gewisse Struktur und Bedeutung verleihen und zum Nachdenken anregen und die Inhalte angemessen vereinfachen, versinnbildlichen und begleiten.
Die in manchen kritischen Augen u.U. als unpassende Härte wahrgenommene Farblosigkeit der erstellten Illustrationen ist pure Absicht und so gewollt – sie ist kraftvoll, im ursprünglichen Wortsinn propagandistisch wertvoll und lenkt auf das Wichtigste: die Inhalte und das Anliegen der GSO.
Und da Bilder mehr sagen können als Worte (zumindest in einigen Fällen), lassen wir hier Bilder sprechen und stimmen mit ein: Mach mit!

Links:
http://www.gso-le.de/
https://www.facebook.com/gso.leipzig

(*) 
Ein spezieller Dank geht an Frank Trepte, der geduldig, vermittelnd und weisend als Koordinator diente!

Wer, Wo, Was? ...ein Plan ist Alles!

Außen bunt, innen rund...

Shades of Black!

Bau auf, bau auf!

Der Blocksatz schlägt zurück!

Last night the GEMA destroyed my life!

Hintenrum wieder farbig...

Sehen so Gewinner aus?


(S.V. & D.P.)

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