Montag, 17. März 2014

121iQ – oder: Gestalterische Fernbeziehung.

Die Welt des Internets ist kein Neuland.

Das Raster dient dem Gestalter – nicht umgekehrt.

Auch wenn es die große deutsche Staatslenkerin für Neuland hält – das Internet im Sinne eines Kommunikationswerkzeugs, ist Alltag geworden und etabliert. Und so verwundert es uns schon lange nicht mehr, daß wir in der Vergangenheit eine Menge Aufträge erledigt haben, ohne mit dem Kunden je leibhaftig und – wie sagt man so schön – in Real Life zu tun gehabt zu haben. Via Email und Datenwolken (huuih!) gerät der Informations- und Datenaustausch zu einem Kinderspiel und zur Not gibt's ja dann doch noch das Telefon für den Fall, daß Fragen offen sind...

wantuwan eikuh…?
Im Falle des Projektes, welches hier hintergründiger beleuchtet werden soll, war es eben genau so wie einleitend dargestellt: Wir erhielten eine Anfrage via Email aus dem Süden Deutschlands und flugs waren wir mitten drin im kreativen Prozess. Ziel des Ganzen war die Erstellung eines Corporate Designs für einen Online-Dienstleister, der Personal im Umgang mit Werkzeugen des Online-Marketings schult, weiterbildet etc. Der Name war vom Kunden vorgegeben und wir mussten es – wie so oft schon – in ein ansprechendes Gewand, bestehend aus Logo/Wortmarke, Farb-, Form- und Bildsprache für die Internetseite, kleiden. Nachdem wir eine Reihe unterschiedlicher Entwürfe für das Logo erstellt hatten, kristallisierte sich final ein Sieger im üblichen planfischinternen Entwurfswettbewerb heraus und – jupiduuuuh! – D.P.'s Vorschlag wurde zum Favoriten gekürt. Und ja, das Einfache, das Reduzierte macht den größten Eindruck. So genügte ein einfacher roter Punkt mit einer modifizierten schmalen Futura, um alles auf den, äähm, Punkt zu bringen. Dank S.V.'s beneidenswerten Gefühls für Farben und ihrem Geschick für den Entwurf von Internetseiten, war der Rest der Arbeit schnell und effizient getan.

Wir brauchen ein System!

Work in Progress.
Jetzt könnte der Laie lurchig unken, daß es nicht viel braucht (schon gar keine Design-Klitsche), die paar grafischen Elemente irgendwie anzuordnen, weil erstens die Zahl eben jener niedrig ist und zweitens doch nichts dabei ist, etwas Ordnung in die Vielschichtigkeit zu bringen. Doch weit gefehlt: Gerade die einfach erscheinenden Sachen stellen eine Herausforderung dar, da auf Ausgewogenheit und Freiraum zwischen den Gestaltungsmitteln geachtet werden muss. Zwar bieten Grafikprogramme allerlei auf den ersten Blick eindrucksvolle Effekte an, auf die der Anfänger, besonders der Laie und leider auch so mancher Profi all zu gern zurückgreift, doch die wirkliche Kunst besteht im Weglassen und in einem pathetisch in die eigene Richtung gehauchten "Ja" zum leeren Raum!
Apropos Unkenrufe und andere Froschgesänge: ohne den Nebel der Selbstbeweihräucherung zu tief inhalieren zu wollen, klopfen wir uns an dieser Stelle selbst einmal auf die Schulter. Denn wie es sich gehört, haben wir im Sinne eines guten und runden Designs auch gleich die Standardkür der grafischen Gestaltung mit – so denken wir – Bravour absolviert: die Piktogramm- und Icongestaltung. Komplexe Inhalte und Themen auf ein simples Bildchen reduzieren, das hoffentlich selbsterklärend ist oder zumindest im Zusammenhang mit dem Text seine Bedeutung für den Betrachter einprägsam und wiedererkennungswertig auszudrücken vermag. Standardmäßig gehört die Einbindung von Social-Media-Icons an einer Ecke der Website schon zum guten Ton. Netter wird es unserer Meinung nach erst, wenn man diese zu einen an das Corporate Design anpasst und mit den eigens für die Seite konstruierten Piktogrammen auf eine gestalterisch einheitliche Linie bringt. Die Piktogramme, die hier ausnahmsweise großformatig präsentiert werden, halten sich zwar nicht sklavisch an die Grundregeln der Piktogrammgestaltung – manche nehmen es ja damit zu ernst – folgen aber dennoch einer Grundlinie, die an die Logo-gestaltung angelehnt ist: Roter Punkt als Grundfläche, weißer Punkt im Zentrum und feste Liniengrößen und Formsprache. Und da wir uns nie lumpen lassen was das Weiterdenken betrifft, spielten wir aus Spaß mit den eigentlich nicht so schönen Transit-Produkt-Piktogramm-Händen herum, damit wir mehr darstellen konnten, als es mit diesem Satz möglich gewesen wäre.

"...und jetzt reichen wir uns die Hände und singen!"




Intensiver Verkehr.
Da die eigentliche Programmierung der Seite von einem im fernen Bayern sitzenden Programmierer erledigt wurde, transferierte S.V. die entsprechend vor-, zwischen- und nachbehandelten Daten, dem flotten Internet sei Dank, hin und her und – hier schließen wir den Bogen zur Einleitung – es zeigte sich zum wiederholten Male, daß die konservative Staatsführung irrt, wenn sie alles, was mit dem Internet zusammenhängt für Neuland hält. Wir leben, arbeiten und sind im Netz und bleiben dran und verschwenden keinen Gedanken an dieses ominöse früher, von dem es allzu oft heißt, da wäre alles besser gewesen...
Besuche mich!


121iQ: http://121iq.de/

(S.V. & D.P.)

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