Montag, 16. Juni 2014

Rettet den Löwen!

Was ist dir deine Stadt wert...?!

Am Sonntag war wieder Ökofete – das jährliche Abschlussereignis der Leipziger Umwelttage unter Ägide des Ökolöwe Umweltbund Leipzig e.V. – und wenn alle Stricke reißen, könnte es auch die letzte gewesen sein...?!

Leipzig – Hype Hype Hurra?!
Leipzig soll neuerdings Hypzig sein oder so – durch Charme gepaart mit kreativer Eigenwilligkeit und durchzogen von großen und kleinen grünen Inseln hat diese Stadt einen Ruf zu verlieren. Auch und gerade wegen ihres grünen Antlitz' besticht unsere Stadt nicht nur die, die nach draußen schauen und das Heimat nennen, sondern auch Touristen, Zugezogene und andere Hypeziger. Und damit das so bleibt und noch besser wird, engagiert sich der Ökolöwe Leipzig e.V. seit 25 Jahren. Seien es Initiativen zum Ausbau des Radwegenetzes, Bildungsstätten wie den Stadtgarten Connewitz, Klagen gegen den Tornadoerlass, Aktionen zum Thema Lärmbekämpfung, Bemühungen den Clara-Zetkin-Park autofrei zu halten oder – ganz aktuell – die Durchsetzung der Beibehaltung des Motorbootverbots im Süden (Stichwort "Eisvogel"). Es braucht in dieser Stadt all die tatkräftigen und sich einmischenden Köpfe, die der auf dem ökologischen Auge mitunter sehbehinderten Stadtführung auf die Finger schauen und längerfristiger und ganzheitlicher denken, als irgendein Investitionsplan zur Umwandlung naturbelassener Flecken in betoniert-kultivierte Wüsten. 

Was kostet die Welt...?
Die finanzielle Abhängigkeit des Ökolöwe e.V. von städtischen Zuschüssen ist unbestreitbar und macht ihn verletzlich. Als Verein wirft man nicht zwangsläufig einen knallhart bilanzierbaren Profit ab – der Gewinn den der Ökolöwe als feste Instanz in Sachen Umweltschutz aufführen kann, ist der, Themen vorangetrieben zu haben, die den Zustand des "Ökosystems Stadt" fördern – mal handfest greifbar, mal auf höherer Ebene. Die bisherigen Spenden und Mitgliedsbeiträge decken leider nicht alle Kosten, deren Hauptposten wie so oft die Personalaufwendungen für all die tatkräftigen Mitarbeiter sind, die den Ökolöwen zu dem machen, was er ist. Die Stadt Leipzig als Fördermittelgeber sprang hier in der Vergangenheit bei und bezuschusste den Ökolöwen. Mit dem fast kompletten Wegfall dieser Unterstützung steht nun die Existenz des Ökolöwe in seiner bisherigen Form in Frage. Oder polemisch ausgedrückt: Ein paranoider Geist könnte jetzt schelmisch denken, daß es höhere Stellen in der Stadt geben könnte, denen es ganz gut gefiele, wenn diese oftmals unbequeme Stimme verstummen würde. Da dies bedeuten würde, die demokratische Partizipation unter finanziellen Aspekten zu betrachten, unterhöhlt ein solches (und an dieser Stelle nur vermutetes) Handeln jegliches Demokratieverständnis. Denn obwohl der Ökolöwe für die Stadt und einige ihrer Projekte in der Vergangenheit und Gegenwart ein unbequemer Mitgestalter war, tut er doch genau das, was gelebte Demokratie ausmacht – er nimmt an der Kompromiss- bzw. Lösungsfindung teil, macht aufmerksam und hält wenn es sein muss den Finger in die Wunde. Würde man politisches Engagement der kruden Logik von Gewinn und Verlust unterwerfen, könnte man gleich das leipziger Stadtparlament auflösen, da dieses nur Geld kostet und keinen marktwirtschaftlichen Gewinn abwirft.

Auch Du!
Ohne viele Worte: Spenden! (und/oder) Fördermitglied werden! 
Ökolöwe retten! Jetzt!


(S.V. & D.P.)

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