Freitag, 11. Juli 2014

Schabernack...

...mit Typografie und Schrift und Buchstaben und so!

Damit man nicht rastet oder Rost ansetzt, gibt es vielerlei Möglichkeiten erworbene Fähigkeiten zu schulen, indem man ein paar Eingebungen folgt und diese verwurstet.
Wurst ist hierbei ein passendes Stichwort. Konkret: Rindswurst!
Jetzt stellt sich die Frage, was Rinder mit Schrift zu tun haben und es ist schon ein rhetorischer Winkelzug, der zum Ziel führt (ähnlich wie sich ewig windende, arg verschachtelte Satzstrukturen, wie sie hier häufig zu lesen sind). Lange Rede, kurzer Sinn: es geht ums Bustrophedon…! 

Wikipedia klärt die Lernbegierigen so auf: 
[…] 
Bustrophedon (auch Boustrophedon) bezeichnet die Schreibweise mit zeilenweise abwechselnder Schreibrichtung von links nach rechts und von rechts nach links.
Griechisch βουστροφηδόν boustrophēdon bedeutet wörtlich „ochsenwendig“ (βούς bous „Ochse“, στρέφειν strephein „wenden“; vgl. Strophe). Gemeint ist: „hin und her wie ein Ochse beim Pflügen“. Im Deutschen wird gelegentlich der Ausdruck „furchenwendig“ verwendet.
Das Substantiv Bustrophedon bezeichnet das Schriftmerkmal, manchmal auch einen so geschriebenen Text („das ist ein Bustrophedon“). Daneben gibt es das Adjektiv bustrophedon („ein bustrophedoner Text“), das meistens adverbial verwendet wird („ein bustrophedon geschriebener Text“). 
[…]

Aufgrund der Schwierigkeiten, die beim Lesen bustrophedoner Fließtexte zu erwarten sind, disqualifiziert sich diese antike Satzart von selbst. Gründe mögen zum einen in der fehlenden Praxis liegen und zum anderen in der enormen Verwechslungsgefahr von Kleinbuchstaben – da machen wir uns mal kein d für ein b vor. Aber für die Gestaltung von Wortmarken im Versalsatz ist das Bustrophedon sicherlich eine nette Spielerei, die interessant und aufregend wirkt, solang das genutzte Wort nicht zu lang ist und nur Großbuchstaben Verwendung finden. Und weil alle Theorie grau ist, zeige ich hier ein paar Beispiele, was mit dieser uralten typografischen Stilblüte möglich ist.

(D.P.)

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