Dienstag, 21. April 2015

Size matters.

Größe ist relativ.
Allein die Überschrift mag missverständlich und zweideutig wirken – aber es kommt tatsächlich auf die Größe an...und den Blickwinkel: Wie im vorletzten Beitrag angedroht, hier nun ein paar Betrachtungen zu den Größenverhältnissen bei den Eaglemoss®-Star-Trek-Modellen im Besonderen und für den Rest des fiktiven Universum im Allgemeinen.

Neulich auf Google's Maps...
Auf den Maßstab achten!
Die seit Januar/Februar 2015 im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlichen Eaglemoss®-Star-Trek-Raumschiffsammlungsraumschiffe (wegen solcher Wortungetüme schreib ich nicht englisch international) kommen schon aus praktischen Gründen alle in unterschiedlichen Maßstäben daher. Alles muss ja schließlich in die Kartons passen und auch gut in der Hand liegen bzw. die Vitrine oder das Regal zieren. Doch was dem normalen Fan nicht weiter aufstößt, den Laien nur wundernd die Schultern zucken lässt, zerbricht dem Pedanten doch den Kopf. Zwar lässt sich mittels Photoshopperei ein wenig tricksen und die tatsächlichen Größenverhältnisse aufeinander abstimmen, aber letztlich stehen die Modellchen krude jeglichen Maßstab vernachlässigend nebeneinander. Es wäre schon eine coole Sache, würde man es fertig bringen einige der Miniaturen so aufeinander abgestimmt in den Handel zu bringen, daß diese auch die wirklichen Relationen vermitteln würden. Dabei müsste der SF-Freund zwar Abstriche beim Volumen machen, aber alles wäre stimmig, selbsterklärend und würde schlussendlich eine Fragestellung deutlich werden lassen: Warum zur Hölle wären diese Dinger – gesetzt dem Falle, sie wären Realität – so exorbitant gigantisch groß?!

Romulaner müssen sehr kleine Penisse haben...?!
Ich hab nur so ein kleines Ding...
Seit den letzten beiden sogenannten "Star Trek-Filmen" herrscht irgendwie Aufbruchstimmung. Alles muss breiter, größer, aufgeblasener aussehen. Die Ugly-prise ist irgendwas um die 750m lang... Warum? Ganz einfach: statt Funktion über Gestaltung zu stellen, funktioniert dieser neue Mist andersherum und nähert sich so ästhetisch eher den Flash Gordon Serials der 40er Jahre oder Star Wars (buh!) an, in denen Design nur Selbstzweck ist. Wenn etwas husch husch zu klein gestaltet wurde, wird kurzerhand alles solange hochskaliert, bis alles passt und die leicht zu beeindruckenden Nachwuchs-Allesfresser-Möchtegern-Trekker zufrieden und total supi-dupi begeistert sind.
Welch ein Wandel: Die erste Star Trek-Serie der 60er Jahre wartete noch mit relativ genau beschriebenen Parametern all dessen auf, was die Enterprise alles vermochte und wo Schicht im Schacht war. Übrigens: Müsste man sich die Original-Enterprise vorstellen, hätte man es als Leipziger recht einfach – die NCC-1701 wäre etwa so lang wie der Hauptbahnhof komplett breit ist. Cool! Zwar schwer auszumalen, aber doch noch nach menschlichen Maßstäben greifbarer als alles andere. 


Achtung: Absolutes Park- und Landeverbot!
Später wurde alles immer größer. Jede Generation von Star Trek musste irgendwelche Größenrekorde brechen – wozu? Würde man realistische Maßstäbe anlegen, müsste man feststellen, daß zum Beispiel (als Äquivalent gut geeignet) irdische Militärschiffe – mit Ausnahme der Flugzeugträger – in den letzten 70 Jahren eher kleiner geworden sind. Würde man sich übrigens mal die TNG-Enterprise über Leipzig vorstellen, würde diese das komplette Stadtzentrum verschatten; der Warbird noch die angrenzenden Straßen um den Ring herum. 


Es sind schon Meister vom Himmel gefallen.
Doch was lernt der Aufgeschlossene daraus? Größer ist nicht zwingend besser! Oder anders ausgedrückt: Ich würde mir wieder etwas mehr Mensch als Maßstab wünschen und weniger dieses andauernden Schwanzvergleiche im Sinne gegenseitigen Übertrumpfens...

(P.S.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen