Montag, 9. Mai 2016

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [31]

Gilt die Abwrackprämie auch für Raumschiffmodelle?
Eine blöde Frage. Und die blödere Antwort lautet: Das müsste geprüft werden! Auf jeden Fall aber verdient diese kleine Kreation einen fixen Blick...

Hochfliegende Träume...

Lalalalaaaa – oder: Präludium.
Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr für den StarTrek®-Fan, da die mittlerweile cineastisch zum infantil-niveaufreien Heititeiti verkommene Franchise mittlerweile 50 Jahre alt wird und eine Rückkehr ins Fernsehen für das Jahr 2017 dräut. Über besagte neue TV-Serie wird viel spekuliert und die Gerüchteküche brodelt vor sich hin. Nichts genaues weiß man nicht – nur daß allem Anschein nach alles in der Zeitlinie spielen soll, die man vor dem seit 2009 in den Kinos stattfindenden Unfug kannte und schätzte. Hoffentlich.
Eines der vielen Gerüchte besagte, daß die Handlung wohl irgendwo vor TNG und nach den originalen Filmen angesiedelt sein soll – oder wer's in Zahlen mag: irgendwann zwischen 2294 und 2364. Wenn das wahr wäre, wäre das in meinen Augen ein Schritt vorwärts bei gleichzeitiger Kehrtwende auf dem Absatz und einem großen Sprung nach hinten. Zwar wäre die Beleuchtung dieser fiktionalen Epoche erzählerisch interessant, aber auch stark limitiert. Kann da nochwas Neues kommen? Oder begnügt man sich damit, bereits gegegessene Schweine wiederholt durchs Dorf zu treiben? 
Mit diesen Fragen im freizeitlichen, aber rastlosen Feierabendhinterkopf sponn ich kräftig vor mich (wie schon einmal) hin und stellte mir vor, wie es raumschiffgestalterisch zugehen müsste, würden sich die Gerüchte verdichten und man tatsächlich eine Handlung in diese bisher als „Lost Era“ bezeichnete Zeitspanne ansiedeln täte...täterätätätäää...

Blinkt da was...?
Enge Grenzen – viele Möglichkeiten.
Prinzipiell sind die Gestaltungsvorgaben recht eng begrenzt und quasi dogmatisch durch bisherige Veröffentlichungen definiert. Kritiker und selbsternannte Hohepriester wachen in gewisser Weise darüber, was geht und was nicht. Ausbruchsmöglichkeiten existieren da nur wenige und es gilt notwendigerweise alle Elemente so neu anzuordnen, daß sie gemäß der kruden StarTrek®-Physik Sinn ergeben, aus den meisten Blickwinkeln irgendwie fetzig aussehen und nicht – wie soviele Fankreationen – einfach gruselig zusammengewürfelt ausschauen. 

Da blinkt doch was...?!

Nach reiflicher Überlegung entschied ich mich zu einer Art kitbashige Hybridlösung: Elemente verschiedener Raumschiff-Designs (für den Kenner: Excelsior-, Oberth- und Ambassador-Klasse) in abgewandelter und von Firlefanz bereinigt, miteinander kombiniert unter Weglassen von Merkwürdigkeiten. Herausgekommen ist ein recht kompaktes Objekt, in seiner Anmutung leicht skulptural und mit einer Tendenz zur Schnittigkeit. Clou bei dieser Gestaltungsidee ist die doch recht geringe Größe. Übersichtliche 202m Länge sind vergleichsweise zu dem, was sonst so gebastelt wird, schon fast mickrig klein. Die Kapitulation des „menschlichen Maßstabs“ vor Effekthascherei und Größenwahn kann man ja seit 2009 bei StarTrek® im Kino bestaunen, was für mich Grund und Anlass genug ist, dagegen zu halten und nicht alles künstlich aufzublähen zu müssen, nachdem man Design vor Funktion gestellt hat und kurz vor der Angst merkt, daß all die futzeligen Ideen nicht so funktionieren, wie sie für das Popcorn fressende Publikum ausgedacht wurden... 

Sieht niemand dieses Blinken?
Ship of the line...


Fiktion fickt Realität – aus dem Logbuch des Scheiterns.
„…als 11. Einheit der nur mäßig erfolgreichen Pioneer-Klasse wurde der leichte Kreuzer Otto Lilienthal am 23. Mai 2308 nach zweijähriger Verzögerung in Dienst gestellt und der 3. Flotte zugeteilt. Probleme mit der strukturellen Integrität und der internen Systemvernetzung ließen die Planungen zur Einführung dieser neuen Raumschiffklasse immer wieder ins Stocken geraten, sodass die geplante Anzahl von 50 Einheiten letztlich auf 14 tatsächlich fertiggestellte reduziert wurde. Im Rahmen ihrer Dienstzeit bewährte sich die U.S.S. Otto Lilienthal als zuverlässiges Patrouillenschiff zur Sicherung föderaler Handelsrouten. Nach einer Generalüberholung im Jahr 2320 und der weitestgehenden Behebung im Einsatz aufgetretener Mängel an zahlreichen System, wurde die Lilienthal bis zum Jahr 2341 als Stationsschiff der Sternenbasis 105 verwendet. Mit der Umwandlung in ein Kadettentrainingsschiff im Jahr 2346 erfolgte die weitestgehende Entwaffnung des mittlerweile in die Jahre gekommenen Schiffs. Aufgrund ihres Designs sah man von umfangreicheren Modernisierungsmaßnahmen ab. Im April 2350 wurde die Lilienthal wegen irreparabler Verschleißschäden an den tragenden Strukturen der Warpgondel-Pylonen außer Dienst gestellt und in das Depot 210 überstellt und in der Folgezeit ausgeschlachtet. Von einer Verwendung als Zielschiff für Photonentorpedoversuche wurde abgesehen. Die Streichung aus dem Flottenregister erfolgte am 10. August 2353“ 

Vorlage für Laubsägearbeiten.


Ablenker.
Die nächste Ausgabe dieser leidlich vernachlässigten Rubrik beschäftigt sich dann endlich mit dem Abschluss des kantigen, arg veränderlichen Langzeitprojekt, das hier schon öfters angerissen wurde und mittlerweile mit kleinen, aber flotten Schritten seiner Fertigstellung entgegen eilt – denn die Detailplatzierungen sind in der finalen Phase, die Oberflächenstrukturierung wird in Angriff genommen und es gilt noch ein paar asymmetrische Kleinigkeiten nachzukorrigieren...juhu.

Projekt 'Langer Marsch'.
(D.P.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen