Donnerstag, 16. Juni 2016

Leseprobe.

Nachgeburt.
Vor geraumer Zeit wurde hier eine kleine aufbereitete Schriftskizze unters Publikum gejubelt mit dem Hinweis, daß da bei Gelegenheit nochwas nachkommt. Diese Gelegenheit ist nun gekommen. Sie ist auch günstig, aber nicht im Sinne von billig. 
 
„Bitte ohne scharfe Sauce…“


Wie schon in besagtem alten Post angedeutet, reizt mich seit langem die vielfältige Formensprache der arabischen Schrift im positiven Sinne, während andere sich eher andersartig gereizt fühlen, wenn sie sowas sehen... wir leben eben in merkwürdigen Zeiten. Seit der nun schon ewig vergangenen Tätigkeit bei einem international relativ bekannten Bramarbas fasziniert mich die komplexe Formenvielfalt orientalischer Schriftgestaltung. Auf den aufgeschlossenen Außenstehenden wirkt die gute arabische Typografie wie ein Wunder, für den mittlerweile allerortens anzutreffenden, kleingeistigen Idioten dagegen ist das nur unleserlicher Firlefanz. Was lag also näher, als die breitfederigen Windungen und Schwünge – die man in ähnlich expressiver Form auch in Frakturschriften und dem klassischen Hebräisch wiederfindet – neu zu arrangieren und daraus einen Zwitter aus lateinischem Zeichensatz kombiniert mit orientalischem Duktus zu kreiieren?! Das vorläufige Endergebnis weist zwar hie und da noch einige kleine Schwachstellen auf, funktioniert soweit aber schonmal prächtig. 

Nicht neu aber trotzdem originell...

Eine kleine Herausforderung bei diesem “Spaß mit Schrift“ war die flüssige Formgebung der einzelnen Zeichen, wobei jeder Buchstabe 4 Varianten (Einzel-, Rechtsverbund-, Beidseitverbund- und Linksverbundvariante) aufweisen muss, damit die Ästhetik des Arabischen wiedergegeben werden konnte. Ähnlich wie im Arabsichen existieren keine Groß- und Kleinbuchstaben. Stattdessen, der Einfachheit geschuldet, überwiegen nach gewohnter Lesart die Formen der Kleinbuchstaben, wobei Ausnahmen die Regel bestätigen. Das Ganze ist beim aktuellen Stand der Dinge unbedingt noch verbesserungswürdig, da die einzelnen Zeichen noch nicht zufriedenstellend harmonisiert sind und Verwechslungsgefahren lauern. Unterm Strich jedoch konnte ich mir schon den einen oder anderen kleinen Gestaltungsspaß damit erlauben, um zu testen, ob diese Mimikry-Auszeichnungsschrift eingeschränkt verwendbar ist...

Schöne Schnörkeleien.

Pyramidenbau.

…ohne „R“ geht's nicht.

Einzeiliger Blocksatz.

Entweder oder…

Jetzt auch für den Herrn…



Jetzt erstmal ne Currywurst!
 (D.P.)

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