Dienstag, 12. Juli 2016

Making of BOMBTHREAT „Carpentry Carnage“

In ganzer Pracht.

Live ist Live, na na nana na na…
Ein Jahr nach der Jubiläums-Sause zum Zwanzigsten der lauten fünf aus Aschersleben – besser bekannt als BOMBTHREAT – erschien passend dazu letzte Woche (ausgerechnet am 07.07.2016) die dazugehörige Live-Scheibe „Carpentry Carnage – Live Death in fourteen Courses“. Das letztjährige Konzert vom 06.06.2015 wurde nämlich mitgeschnitten, aufbereitet und abgemixt und darf nun in limitierter Zahl käuflich von denen erworben werden, die nicht dabei sein konnten oder das Großereignis nochmal nachhören wollen.
Und da der hier schreibende Kreativknecht mit der Ausarbeitung des Artworks und des Drumherums wie bei den vorherigen beiden Scheiben beauftragt wurde, soll ein kleiner Blick hinter diesen Teil der Kulissen geworfen werden.

Schwarz-Weiß-Schwarz-Weiß-Schwarz.
Da die Jubiläums-EP („BOMBTHREAT XX“) in schwurbelig oldschoolig-fetziger Weiß-auf-Schwarz-Optik daher kam, lag es nahe, das dazugehörige Jubiläums-Live-Album in komplementärer Schwarz-auf-Weiß-Optik zu gestalten. Visuell konnte so eine Klammer gesetzt werden und für den Fan der Band wird in gewisser Weise verdeutlicht, daß hier sich etwas ergänzt, was zusammen gehört.
Auf Basis von Skizzenentwürfen für das Cover der XX-EP, die die Ascherslebener sich ausgeschaut hatten, war die grobe Marschrichtung für der Titelgestaltung schon zu einem frühen Zeitpunkt klar. Gut so. Nachdem ich die üblicherweise auftretenden Prokrastinationsbeschwerden überwunden hatte, ging es recht zügig voran mit der Ausarbeitung der auf DIN A3 hochgezogenen Vorzeichnung. Erleichternd war der Umstand, daß die Gestaltung diesmal schwarz auf weiß ausgearbeitet werden konnte, was Zeit und Mühe etwas begrenzte und der Einarbeitung zusätzlicher, vergleichsweise dezenter Splatterelemente .zuträglich war. Nichts desto Trotz musste ich mich zusammenreißen, um den eher groben und schnellen Duktus bei der Ausarbeitung zu bewahren und nicht in all zu exaktes Friemeln zu verfallen. Der Charakter des Improvisierten, ja fast Schlampigen sollte gewahrt bleiben und alles wie aus einem Guss wirken.
Schwierig gestaltete sich dagegen das nachträgliche Einfügen des Album-Untertitels, nachdem ich bereits das Artwork soweit ausgearbeitet hatte, daß ein nachträgliches Einfügen zusätzlicher Infos in die Zeichnung von Hand unmöglich war. Da die Figuren, der speziell eingepasste BOMBTHREAT-Schriftzug und der Titel „Carpentry Carnage“ bereits eine Einheit bildeten, sah ich mich gezwungen, den Subtitel „Live Death in Fourteen Courses“ digital nachträglich einzufügen, ohne das Gesamtkonzept zu zerstören. Ein Zusatzaufwand, der sich letztens Endes doch harmonisch ins Gesamtbild einpasst. 


Schwarzes Handwerk.
Varianten.
Im Zuge der Vervollständigung des Artworks, dessen Einpassung in die Vorgaben des Digipacks und Einarbeitung der weiteren Inhalte, spielten wir kurzzeitig mit dem Gedanken, Papierstrukturen in unterschiedlichen Dunkelheitsgraden – im Stile eines graustufigen oder sepiafarbigen Tuscheaquarells in das Artwork einzubauen. Diese Idee hatte ihren Reiz im Sinne einer Unterstreichung des Improvisierten, aber final wurde sie wieder bei Seite geschoben, um die oben beschriebene Kohärenz mit der XX-EP zu bewahren.


Varianzbreite.

Wort und Bild.
Ein weiterer frickeliger Arbeitsteil war die Harmonisierung von Wort und Bild. Da man sich seitens der Band gegen die weitere Verwendung der sonst üblichen Schreibmaschinenschriftzüge für Titellisten und Credits aussprach, suchte ich eine passende Alternative. Da eine geradlinige Druckschrift den Live-Charakter nicht unterstützen würde, fiel meine Entscheidung auf eine schluddrige Schreibschrift, die im Arbeitsprozess noch modifiziert werden musste, bis es passte und alle zufrieden waren.
Ebenfalls arbeitsintensiv kann man die Aufarbeitung des verwendeten Bildmaterials nennen. Denn im Gegensatz zur landläufigen Meinung reicht es eben nicht aus, einfach und bequem den „Graustufenschalter“ zu drücken. Mit einer Kombination verschiedener S/W-Filter und Anpassungen von Verläufen und Belichtungen konnten nicht nur optimale E
rgebnisse generiert werden, sondern auch Stimmungen wiedergegeben werden.

Druck- statt Alkoholfahne!
Fazit.
Bis dato habe ich noch kein fertiges Exemplar in den Händen – aber: das was ich bisher  via FB etc. gesehen habe, stimmt mich zufrieden. So soll es sein.
Unterm Strich hat die Kooperation mit den bombendrohenden Herren wie zuvor angenehm und interessant und machen Lust auf mehr – denn das nächste Album ist schon in Arbeit…


(D.P.)

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