Montag, 6. November 2017

Ausflüge in die Dreidimensionalität. [45]

FERTIG! (endlich)

Skulturenausstellung.

Ich wollte fast schon „Heureka!“ rufen, als dieses Projekt endlich geschafft war. Ließ das aber bleiben. Zu tief sitzt noch immer der Schock angesichts dessen, was derzeit als StarTrek®-Aufguss seit Ende September via Netflix auch in die solventen deutschen Wohnzimmer abgestrahlt bzw. gestreamt wird. Ich hatte die diebische Gelegenheit, mir die ersten drei Folgen kostenlos reinzuziehen und hätte – diplomatisch ausgedrückt – im Strahl kotzen können. Was zur fickenden Hölle soll man als alter Fan der Serien zum künstlich gehypten, neuen ST-Ableger „Discovery“ noch sagen, außer daß es sich dabei um eine große vertane Chance handelt, die alles bisher Dagewesene (mit Ausnahme der letzten drei Kino-Filme, die ähnlich krude und schlimm waren) zuerst brutal mit Füßen tritt und dann noch mehrfach vergewaltigt?! Das macht man nicht. Das ist schlichtweg scheiße. 
Doch genug echauffiert und ausgekotzt. Kommen wir zu erbaulicheren Dingen…



6 Seiten ein und der selben Medaille.
Herangehensweisen.
Ja, das Teil ist wieder ein Vehikel aus dem StarTrek®-Universum. Aber statt alte Teebeutel immer wieder in klapprige Tassen zu tunken, hielt ich mich an den Leitspruch „to boldly go“ und kreiierte ein Raumschiff, wie es in einer Zeit ausschauen könnte cirka 100 Jahre nach den Ereignissen um Picard & Co. Der Zeitrahmen ist somit die Anfang/Mitte des 25. Jahrhunderts und es darf sich so schon fast wild ausgetobt werden, was Formgestaltung und Hintergrundgedanken betrifft.

Orbit. (Ohne Zucker)
Grundlage für das Modell bildeten wie immer ein paar erste beiläufig aufs Papier gekritzelte Skizzen, eine kleine Grundlagenrecherche und diverse Gedankengänge. Die Erstellung des eigentlichen Modells zog sich hin, da ich ja noch wichtigerere Sachen zu tun habe und auch mir mal die Lust ausgeht. Aber gerade die Unterbrechungen begünstigten ein von Unsinn bereinigtes Design, was ja schließlich Ziel dieser Übung war. Die bekannten und bewährten Bestandteile neu zu arrangieren oder gar ins absurde zu verkehren, war nicht die Priorität. Eher die Weiterentwicklung dessen, was bekannt ist und so die Gestaltungslinie einzuhalten, wie sie kanonisch vorgegeben war.

Nochmal Orbit. (Wieder ohne Zucker)
Detailfragen & Schwurbelantworten.
Keine Fenster? Ja! Keine Fenster. Betrachtet man moderne Kriegsschiffe der Gegenwart, fällt auf, daß – bis auf ein paar Ausnahmen – keine Bullaugen o.Ä. den Rumpf durchbrechen. Dies ist zum einen den angestrebten Stealth-Eigenschaften geschuldet, zum anderen liegen Stabilitätsgründe vor. Fenster schwächen eine Struktur. Viele Fenster – wie sie bei den meisten StarTrek®-Schiffen zu sehen sind – schwächen die Struktur noch mehr. Warum also Fenster? Die Zukunft böte ja die Möglichkeiten, ganze Räume mit Wänden auszustatten, die einen virtuell projizierten Blick auf die Umgebung oder gar imaginäre Landschaften bieten, sofern gewünscht. Unendliche Möglichkeiten der Raumgestaltung – von antiker Tapete bis hin zu den schier unendlichen Weiten des Alls. Wer braucht da tatsächlich noch Fenster?

Dieser Schlitz…? Hihi. Schlitz! Der weiß leuchtende Schlitz ist der Hauptdeflektor. Keine Schüssel, kein ovales etwas oder sonstwas. Ein leuchtender Schlitz, der fast schon grafische Qualitäten aufweist und elegant wirkt. 

Klassisch: Der Ritt in den Sonnenuntergang…

So kleine Warp-Gondeln? Warum nicht!? Der technologische Vorsprung misst sich doch immer auch daran, wie miniaturisiert etwas daherkommt und in wieweit sich diese Verkleinerung ausbauen lässt. Insofern sind die kleinen Gondeln nur ein konsequenter Schritt, der bereits bei dem Design der U.S.S. Enterprise-D bei StarTrek®–TNG begonnen, mit der Voyager fortgesetzt und dann leider abrupt mit der Enterprise-E unterbrochen wurde. Dabei ist die Idee doch reizvoll, daß dieser spezifische technologische Gestaltungsaspekt dem erwähnten Miniatursierungstendenzen ebenso unterworfen ist, wie alles andere auch. 

…und wieder zurück.
Wie groß ist das Ding? Nicht so groß, wie man es gerne hätte. Je größer, desto besser ist ein Prinzip, das zwar z.T. seine Gültigkeit schon ausreichend unter Beweis gestellt hat, aber hier nicht anwendbar ist. Statt immer mehr alles noch weiter aufzublähen – gemäß der merkwürdigen Logik, daß in der Zukunft immer alles viel größer sein muss, um Fortschritt zu suggerieren – hielt ich stets im Hinterkopf, daß man dreidimensional und vorallem in menschlichen Dimensionen denken muss bei der 3D-Modellierung. Das Volumen zu planen, sich dieses vorzustellen, gelang durch kleine Dummies, um das menschliche Maß einigermaßen einzuhalten. Insofern spielt meine Kreation nicht mit im dümmlichen Spiel des ewigen „meins ist noch größer als deins!“, bleibt aber im Ergebnis immernoch ein beeindruckender aber schwungvoller Batzen. 

Kommt da jetzt noch was?
Mir fällt nix mehr ein an dieser Stelle. Die hier gezeigten Bilder sind wie immer mittels Photoshop etc. zurechtgeschustert und sollen Eindruck schinden. Die planartigen Darstellungen find ich persönlich ja viel attraktiver, da man sich als Betrachter noch seinen Teil denken muss und nicht alles vorgekaut und ausgespuckt serviert bekommt.

Falsch abgebogen…
Planungssicherheit.
Bitteschön! Es folgen grafische Planskizzen. Es lebe die Schönheit der Konstruktionszeichnung. Ach ja: Wer ein skalierungsfreies PDF von dem Ganzen möchte, kann mich ja anschreiben…

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Ausblick…
Ich hab diverse Projekte noch in der Leitung. Die Bearbeitungszustände reichen von grob vormodelliert bis hin zu fast fertig – nur hadere ich zum einen mit den Prioritäten, der Zeit und anderen Widrigkeiten und zum anderen mit meiner Unzufriedenheit in Detailfragen. Es ist immer das Selbe. Tja. Mal sehn, was ich als nächstes in dieser Rubrik poste…

(D.P.)

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